Theateraufführungen zum Thema Suchtprävention

Ist Suchtprävention im Volksschulalter überhaupt ein Thema? Werden dabei Kinder nicht mit Sachen konfrontiert, die ihnen noch völlig fremd sind?

Richtet sich das Augenmerk auf den herkömmlich „Süchtigen= Drogenabhängigen“, so kann zu Recht bezweifelt werden, ob vorbeugend bereits im Volksschulalter eine Auseinandersetzung mit  dieser Thematik angebracht ist. Doch Süchtige, besser ausgedrückt Suchtgefährdete, gibt es heutzutage in vielen anderen Formen: Esssucht, Alkoholsucht, Naschsucht, Handysucht, Computersucht, Spielsucht, Sucht nach Selbstbefriedigung… Mit solchen Formen von Sucht zumindest im Ansatz sind Volksschulkinder sehr wohl konfrontiert wenn nicht bereits selbst betroffen.

Daher meine ich, sollten Kinder erahnen, dass es Verhalten gibt, das allmählich nicht mehr aus freien Stücken gelebt wird sondern ins Zwanghafte führt. Ist jemand, der sein Handy verliert und in der Folge völlig die Fassung verliert noch frei und selbstbestimmt? Bedeutet das Recht auf Freizeit und Spiel, dass man nach Lust und Laune Computer spielen darf und die Hausaufgaben vergessen kann? Ist es in Ordnung, wenn man mit dem Smartphone jemanden in einer verfänglichen Situation fotografiert und dieses Foto dann allen anderen zur Belustigung zeigt?

Diese und ähnliche Themen wurden in dem Kindermusical „Kinder haben Rechte, auch im Netz“ behandelt. Musik und die schauspielerischen Leistungen waren von hoher Qualität und konnten die SchülerInnen  der 1. und 2. Schulstufe im Freizeitpark Micheldorf begeistern.

KiJA (Kinder – & Jugendanwaltschaft OÖ, www.kija-ooe.at ) hat dieses Stück in Auftrag gegeben, Sponsoren haben ermöglicht, dass die Schülerinnen und Schüler für diese Aufführung nichts bezahlen mussten. Danke!

Auch für die SchülerInnen der 3. und 4. Klassen gab es ein Theaterstück, das den Erwartungen gerecht wurde. „Rauf und runter, das Leben ist ein Spiel“ lautete das Stück, gespielt von Frau Anja Hulan und ihrem Partner, der die Kinder mit seiner Trommel und anderen Kunststücken in seinen Bann zog.

Zuerst wurden die SchülerInnen in einem Gespräch auf das Stück vorbereitet, dann gab es die Aufführung, die das Thema Computersucht bei Kindern und die Auswirkungen darstellte.  Auch die Abhängigkeit von schädlichen Suchtmitteln wurde anhand einer Geschichte mit „Schuhcremekeksen“ klar und kindgerecht vermittelt. Wir danken für die mitreißende Darbietung!

Franz Hofstätter